• PRISCHL

    PRISCHL

    Der 1. Band über die „Kunstkeramik Prischl Wien“ bildet das Herz dieser Trilogie, weil diese Keramikmanufaktur in den 1950er-Jahren wohl die schönsten „nackten” Figuren produzierte.
    Adolf Prischl, am 24. Jänner 1912 in Wien geboren, besuchte nach der Pflichtschule die Wienerberger Werkstättenschule, die er 1932 abschloss. Anschließend begann Adolf Prischl als freier Bildhauer in Wien zu arbeiten und entwarf schon die ersten Modelle für Friedrich Goldscheider Wien. Zwischen 1943 und 1946 arbeitete Prischl bei der Wiener Keramik- und Porzellanmanufaktur Keramos und machte sich schließlich im Jahr 1946 mit einem eigenen Atelier selbstständig. 1947 absolvierte Adolf Prischl die Meisterprüfung für das Töpfer- und Keramikerhandwerk. In seiner Werkstatt wurden Aktfiguren, Wandmasken, Madonnen, Engel, Tier- und Kinderfiguren sowie Vasen, Wandplatten und Lampen produziert. Hauptsächlich sind die Modelle nach den Entwürfen von Adolf Prischl ausgeführt worden. Einige Modelle im Repertoire der Kunstkeramik Prischl Wien stammen aber auch von Stephan Dakon, einem langjährigen Freund Prischls, mit dem er schon bei Goldscheider zusammengearbeitet hatte. Stephan Dakon und Adolf Prischl können als jene beiden Bildhauer beschrieben werden, die den Stil der figürlichen Keramik und der Wandmasken in den 1930er-Jahren und danach abermals in den 1950er-Jahren am stärksten beeinflusst haben. Die Monografie über die Kunstkeramik Prischl Wien beinhaltet eine vollständige Modellübersicht über die Produktion der Firma von 1946 bis in die späten 1960er-Jahre. Neben der Produktion der Kunstkeramik Prischl Wien wurde auch das gesamte Lebenswerk des Keramikers Adolf Prischl aufgearbeitet. Das Buch beinhaltet die Modelle von Prischl, die er für Keramos, für Friedrich Goldscheider Wien, Fredelsloh und W. Goebel gemacht hat.


  • NACKT

    NACKT

    Band 2 – NACKT – Ästhetik der Nacktheit in der Keramik der 1950er-Jahre
    Der 2. Band dieser Trilogie beschäftigt sich mit dem Thema "Nackt" im Allgemeinen. Wann kann eine Person als nackt bezeichnet werden? Wie verhält sich die Menschheit zu nackten beziehungsweise unbekleideten Personen? Besonders wichtig ist der Aspekt der Nacktheit, wenn es sich um die 1950er- Jahre handelt. Denkt man an diese Zeit, so hat man Frauen vor sich, die mit ihrer idealen Schönheit, einem typischen Slogan dieser Zeit, perfekt gekleidet und gepflegt, mit charmantem Auftreten, prüde und sittsam, beinahe wie sexlose Wesen wirken.
    Das oberste Gebot für diese Frauen war, ihren Angetrauten zu umhegen und zu pflegen und ihm all seine Wünsche von den Augen abzulesen. Aber was waren seine Wünsche? Die dürften, nimmt man die Aktfiguren dieser Epoche als Vorbilder, ganz anders gewesen sein. Dieser Widerspruch war aber das Erfolgsrezept der unzähligen Keramikmanufakturen, die diese Aktfiguren produzierten. Hauptsächlich waren diese Firmen in Wien ansässig und wurden nach dem Krieg, als die Nachfrage an solchen Objekten wohl am größten war, gegründet. Dazu zählten auch die Kunstkeramik Prischl Wien, die Anzengruber Keramik Wien, die Steffl Fayence Wien, die Werkstätten Stephan Coneye, Gretl Braun, Carli Bauer und Goebel-Bieber. Die große Keramikmanufaktur Keramos bestand nach dem Krieg und einem neuen Inhaber weiter. Im Niederösterreichischen Sierndorf wurde die Firma Thomasch zu einer wichtigen Adresse für figürliche Keramik, so wie in Oberösterreich die Gmundner Keramik. Die österreichischen Keramikbetriebe lieferten neue Ideen, federführend waren dabei Adolf Prischl und Stephan Dakon, und schon bald waren diese typischen Figuren und Wandmasken so modern geworden, dass diese Mode auch in Deutschland aufgegriffen wurde. So produzierten die Firmen Cortendorf in Coburg, Achatit Werkstätten Hans Schirmer und Friedrich Goldscheider, die 1953 von Carstens Tönnieshof in Fredelsloh übernommen wurde, unzählige Modelle von Aktfiguren und Wandmasken.
  • NACKTE EXOTEN

    NACKTE EXOTEN

    Band 3 – NACKT – Ästhetik der Exoten in der Keramik der 1950er-Jahre
    Aber dem Zeitgeschmack entsprachen nicht nur diese Aktfiguren. Auf eine Idee des Wiener Keramikers Leopold Anzengruber zurückgehend, wurden Figuren und Wandmasken von Afrikanern so beliebt, dass sie beinahe in keinem Haushalt fehlten. Darum geht es nun im 3. Band dieser Trilogie. Interessant ist, dass Exoten, es handelt sich dabei um Afrikaner, Hawaiianer, Indianer und Mexikaner, stets unbekleidet dargestellt wurden. Bei den Exoten hatte man auch seit jeher nicht das Bild von bekleideten Zeitgenossen im Kopf. Exoten stellte man sich immer unbekleidet, also „nackt” vor. Aber sind Exoten auch wirklich „nackt”, existiert bei den sogenannten Naturvölkern noch die ureigene Nacktheit? Auch diese ist zwar im Laufe der Entwicklung weitgehend verloren gegangen, obwohl der Umgang mit der Nacktheit ein völlig anderer ist. Einige afrikanische Stämme fühlen sich alleine durch ein Taillenband bekleidet, und wird ihnen dieses genommen, dann fühlen sie sich so nackt wie wir Europäer ohne Kleidung. Die Bekleidungstradition ist eine andere und sie ist bei den Exoten nicht so schnellen und starken Änderungen unterworfen wie in der westlichen Welt. Ein Bastrock hat seine Form und sein Aussehen seit Jahrhunderten nicht grundsätzlich verändert, ähnliche Formen existierten auch bei uns in früher Vorzeit als erste Bekleidungen. Seit auf unserem Kontinent Ackerbau und Viehzucht betrieben wurden, und damit verbunden auch das Spinnen und Weben, gibt es eine Bekleidungstradition, die oftmals in der Geschichte der Mode raschen Wechseln unterlegen war. An der Bekleidung auf unserem Kontinent wurde im Laufe der Zeit viel experimentiert, mal wurde sie enger, mal weiter, dann wieder kürzer und darauf wieder länger, manchmal ganz lang, dann wieder ganz kurz. Solche Experimente könnte man mit ein paar Bastschnüren gar nicht machen, und weil es in den Gebieten, wo Baströcke getragen werden, ohnedies warm ist, war auch kein Bedarf vorhanden, den guten alten Bastrock neu zu entdecken. Figuren von Exoten gab es auch von allen namhaften Keramikmanufakturen im In- und Ausland. Die meisten Modelle produzierten die Anzengruber Keramik Wien, Keramos Wien, Friedrich Goldscheider Fredelsloh, Steffl Fayence Wien und die Gmundner Keramik, in Deutschland Cortendorf Coburg.

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